Herbst und Winter sind schöne Jahreszeiten, die mit bunten Blättern oder einem eisigen Schneegestöber aufwarten. Mit Mantel, Mütze und einem dicken Schal bewaffnet, kann man Stürmen und frischem Wetter in der Regel auch gut trotzen. Bei aller Vorsicht kann das Immunsystem aber auch nicht alle "Angriffe" auf den Körper abblocken. Unterstützung für die körpereigene Abwehr bietet Ingwer. Die Knolle ist sehr gesund, denn sie steckt voller wertvoller Nährstoffe und bietet dem Körper sowohl heilende als auch stärkende Wirkung.
Welche positiven Effekte Ingwer auf die Gesundheit hat und wie Sie die Heilpflanze am besten in Ihre gesunde Ernährung integrieren, erklären wir in diesem Beitrag.
Welche Wirkstoffe stecken in Ingwer?
Ingwer kommt ursprünglich aus Indien, wird heutzutage aber in vielen Ländern angebaut, die ein eher tropisches Klima aufweisen (z. B. China, Japan, Jamaika, Brasilien). Die Knolle ist ein altbekanntes Gewürz mit langer Tradition. Ihr scharfer Geschmack macht sie einzigartig.
Die Wurzel ist gesund, das wissen wir. Aber warum? Sie besteht zu 85 Prozent aus Wasser. In dem faserigen, hellgelben Inneren der Pflanze versteckt sich ein echter Cocktail an Inhaltsstoffen mit positiven Wirkungen: So hat frischer Ingwer einen hohen Gehalt an Kalium und Magnesium. Weiterhin beinhaltet die Knolle viel Vitamin C und alle acht B-Vitamine (außer Vitamin B12). Sie ist eine wichtige Quelle für verschiedene Spurenelemente (Kupfer, Mangan, Zink, Eisen). Nicht zu vergessen sind auch die enthaltenen ätherischen Öle Borneol, Cineol, Phellandren und Farnesan. Besonders wertvoll wird der Ingwer weiterhin durch seine Scharfstoffe wie Gingerol und die enthaltenen Flavonoide. Vor allem Gingerol hat nicht nur eine antioxidative Wirkung, sondern hilft auch gegen Entzündungen.
Die Wirkung von Ingwer auf die Gesundheit
Aufgrund der vielfältigen und wertvollen Inhaltsstoffe rund um Gingerol und die ätherischen Öle kann Ingwer hervorragend gegen unterschiedliche Beschwerden eingesetzt werden. Ingwer wirkt schleimlösend sowie antibakteriell und kann daher als natürliches Heilmittel zur Behandlung von Erkältungen verwendet werden. Gingerol und die Scharfstoffe in der Knolle wärmen den Körper von innen heraus auf und kurbeln die Durchblutung an. Schleimhäute werden vor Krankheitserregern geschützt. So wirkt Ingwer auch positiv auf das Immunsystem.
Weg mit dem Schmerz! Die Knolle wirkt wie ein natürliches Schmerzmittel und kann die Ausprägung von Muskelschmerzen, Rheuma oder auch Migräne-Schmerz lindern. Dies liegt daran, dass der Scharfstoff Gingerol eine ähnliche Struktur wie Acetylsalicylsäure aufweist. Der z. B. in dem Medikament Aspirin enthaltene Wirkstoff ist ein bekanntes Mittel gegen Schmerz.
Ingwer ist auch ein tolles Heilmittel bei Übelkeit und Verdauungsbeschwerden. Bei einem flauen Gefühl im Magen hilft die Pflanze zuverlässig - sogar bei Reisekrankheit und anderen Magen-Darm-Beschwerden. Auch bei Übelkeit nach einer OP kann der "Zingiber officinale" helfen.
Wissenschaftlich noch nicht bestätigt, aber durchaus häufig beobachtet: Ingwer kann auch eine unterstützende Wirkung beim Abnehmen haben. Man spricht von einem kleinen Kalorienkiller, denn ähnlich wie das Gewürz Chili hilft Ingwer dabei, dem Körper einzuheizen, zudem regt er den Speichelfluss an. Die Magensäfte beschleunigen auf diese Weise ihre Verdauungsprozesse.
Ingwer-Rezept: So hilft die Knolle am besten
Rezept für Ingwertee: Hilfreiche Wirkung bei der Behandlung einer Erkältung und zur Stärkung der Abwehrkraft
Die Zubereitung des gesunden Tees ist ganz leicht. Für 250 ml benötigen Sie eine dünne Scheibe der gesunden Pflanze. Geben Sie diese in ein Tee-Sieb. Handelt es sich nicht um Bio-Ingwer, so sollten Sie die Knolle schälen. Gießen Sie kochendes Wasser darüber und lassen Sie den Tee 15 bis 20 Minuten ziehen. Wenn Sie noch etwas mehr Geschmack wünschen, kann Grüner Tee als Basis helfen. Möglich ist es auch, das Getränk zu aromatisieren. Dazu bieten sich Minze, Zitronengras, Thymian, Honig oder Zitrone an. Für die perfekte Wirkung können Sie den Tee je nach Bedarf täglich trinken.
An dieser Stelle möchten wir noch auf die potenziellen Nebenwirkungen des Tees aufmerksam machen: Schwangere Frauen sollten auf die Tasse Ingwertee verzichten, denn dadurch können vorzeitige Wehen ausgelöst werden. Und wer unter einer Erkältung mit Fieber leidet, sollte ebenfalls davon absehen - denn die Scharfstoffe können den Kreislauf zusätzlich belasten. Eine weitere Nebenwirkung: Das Blut könnte verdünnt werden! Vorsicht also vor Operationen!
Rezept für Goldene Milch: Entzündungshemmend und gesund
Gut für die Gesundheit, schnell und leicht herzustellen ist Goldene Milch. Für ein Glas dieses Getränks benötigen Sie 300 ml Pflanzenmilch (z. B. Mandelmilch), einen EL des Gewürzes Kurkuma, ein Stück Ingwer (wer es scharf haben möchte, nutzt mehr), je 1/4 TL schwarzer Pfeffer und Zimt. Dazu kommen noch 1/2 TL Kokosöl und etwas frisch geriebener Muskat. Wer Süße braucht, benötigt noch eine kleine Menge Agavendicksaft. Geben Sie nun alle Zutaten in einen Mixer und mischen Sie sie so lange durch, bis eine feine Konsistenz entsteht. Wird sie nicht fein genug, geben Sie die Flüssigkeit durch ein Sieb. Möchten Sie die Milch warm trinken, kochen Sie sie kurz in einem Topf auf, ansonsten lässt sie sich auch gut kalt genießen.
Ingwer gegen Übelkeit
Die Inhaltsstoffe der scharfen Wurzel sind bekannt dafür, gegen Übelkeit, Erbrechen und Magen-Darm-Infektionen zu helfen - und dies bereits ab dem Kleinkindalter. Das besagt schon die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Zur Behandlung können Lutschtabletten, Kapseln, Sirup, Tropfen oder Pulver eingenommen werden. Außerdem kann auf Tee, kleingeschnittenen frischen Ingwer oder kandierten Ingwer zurückgegriffen werden.
Ingwer-Öl zur Entspannung
Mit der Wirkung des in der Ingwerwurzel enthaltenen Gingerol lässt sich ein weiterer toller Effekt erzielen: Als Aromabad oder Massageöl kann es schnell dabei helfen, die Muskeln zu entspannen, da die Durchblutung gefördert wird.
Alternative zur scharfen Knolle mit Heilwirkung: Granatapfel
Wussten Sie, dass nicht nur in Ingwer viel Potenzial steckt, sondern auch in dem "Superfood" Granatapfel? Diese Heilfrucht ist ebenso gesund und überzeugt durch ihren fruchtig-frischen Geschmack. Sie hat eine tolle Wirkung auf den Organismus: Granatapfel hilft bei oxidativem Stress, soll das Herz-Kreislauf-System schützen und sich positiv auf den Lipid- und Zuckerstoffwechsel auswirken. Ein weiterer „Gesundheitsbringer“ sind Cranberries. Hoch dosierter Cranberryextrakt ist ein natürliches Heilmittel und kann bei der Vorbeugung und Behandlung von Blasenentzündung helfen und die Beschwerden lindern.