Wenn Lebensmittel glücklich machen, dann handelt es sich dabei um „Soul Food“ - übersetzt bedeutet das so viel wie "Seelenkost". Gerichte dieser Küchenströmung sind ein Garant für das Schlemmen: Sie schmecken gut, heben die Laune und sind durchaus gesund. Doch was steckt eigentlich genau hinter dem Soul Food? In diesem Artikel beleuchten wir die historischen Hintergründe der "Ernährung für die Seele" und erklären, warum bestimmte Lebensmittel die Stimmung verbessern. Obendrauf gibt es noch ein leckeres Rezept für eine ganz besondere und vegane heiße Schokolade, die die Ausschüttung von Glückshormonen im Gehirn ankurbeln und somit ebenfalls glücklich machen kann!
Soulfood damals und heute
Traditionelles Soulfood: Ursprung in den USA
Grundsätzlich hat das Soul Food seine Wurzeln in den Südstaaten der USA. Vor allem in der traditionellen afro-amerikanischen Küche zur Zeit der Sklaverei kamen nahrhafte und einfache Mahlzeiten auf den Tisch, die oft nicht gerade kalorienarm, aber sehr köstlich waren. Die Arbeiter schufteten hart auf den Plantagen und hatten sich daher - wahrscheinlich sogar am meisten von allen - Essen verdient, das etwas für die Seele war. So setzte man auf kreative Mischungen aus Gemüse, Kartoffeln, Obst und Nüssen. Gewürzt wurde vor allem mit Cayennepfeffer, Muskat, Zimt, Safran, Sesam, Thymian und Essig. Im damaligen Essen wurden auch viel Fett und Zucker verwendet, um den Geschmack zu verfeinern. Auch Fleisch war Bestandteil des damaligen Soul Food. Es wurde geschmort, frittiert oder gebraten.
Noch heute werden Lebensmittel nach dieser traditionellen Weise verarbeitet und in den Restaurants der USA angeboten.
Beispiele für damalige Soulfood-Klassiker
Das damalige Essen war überwiegend herzhaft und lässt sofort eine typisch amerikanische Küche erkennen:
- Grits (Maisgrütze, ähnlich wie Polenta)
- Glazed Sweet Potatoes (glasierte Süßkartoffeln)
- Chicken-Wings und Turkey-Wings (Hühner-, Truthahnflügel)
- Spareribs (Rippchen)
- Corn Pudding und Corn Bread (Maispudding und Maisbrot)
- Collard Greens (ähnlich wie Grünkohl)
- Fatback (geräucherter und gesalzener Schweinespeck)
- Meatballs (Fleischbällchen)
- Reis mit Black Eyed Peas (Augenbohnen) und Schweinespeck
- Johnny Cakes (gesalzene Pfannkuchen aus Maismehl)
Modernes Soulfood: Lebensmittel zum Wohlfühlen
Das heutige Soulfood orientiert sich von Inhalt und Zutaten an der damaligen Ernährung. Doch die Bedeutung hat sich etwas gewandelt: Das Soulfood hat sich zum regelrechten Happy Food weiterentwickelt. Das Kochen wird regelrecht zelebriert. Soul Food hat mittlerweile viel mit Gefühl, einer ausgewogenen Ernährung, gesunden Lebensmitteln und auch in vielerlei Hinsicht mit Low Carb und der vegetarischen Küche zu tun. Es geht darum, das Essen und seine Zubereitung zu genießen, Glück dabei zu empfinden. Denn: Durch den Genuss eines leckeren Essens geht es uns gut.
Die Seelenkost stellt für jeden etwas anderes dar: Der eine bevorzugt Deftiges und Ofengerichte, der andere Süßes oder eine leichte Ernährung. Besonders gesund sind Lebensmittel, die den Glücklich-Macher Tryptophan enthalten. Dabei handelt es sich um einen eiweißhaltigen Stoff, der die Produktion und Ausschüttung des Glückshormons Serotonin im Gehirn und damit auch im Körper ankurbelt.
Sich glücklich essen ist einfach: Beispiele für Essen, das gute Laune macht
Die Ernährung hat sich heute gewandelt. Viele Menschen achten aktiv darauf, während der Woche eine gesunde Auswahl an Speisen zu konsumieren. Essen, das glücklich macht, kann beispielsweise sein:
Nüsse, Kerne und Samen
Im Allgemeinen strotzen Nüsse von gesunden Fetten, hochwertigem Eiweiß, Ballaststoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen. Zudem sind viele Sorten eine optimale Quelle für Vitamine und Mineralstoffe.
Walnüsse beispielsweise können mit ihren Omega-3-Fettsäuren die Funktion des Gehirns unterstützen und sogar Symptome, die im Rahmen einer Depression auftreten, lindern.
Auch Paranüsse können schlechte Laune aufheben: Das darin enthaltene Selen und Magnesium bekämpft Niedergeschlagenheit, Stress, Erschöpfungszustände und kann Personen helfen, die unter Depressionen leiden.
Leinsamen - z. B. über den Joghurt gestreut - sind reich an Lignanen und wirken hormonausgleichend. Sie können sich auch positiv auf die Verdauung auswirken und Verstopfung vorbeugen. Die enthaltenen gesunden Fette können sich positiv auf Körper und Geist auswirken.
Frisches Obst
Früchte spielen nicht nur eine wichtige Rolle in der gesunden Ernährung, sie können auch eine gute Stimmung machen!
Bananen beispielsweise sind ein wunderbares Lebensmittel. Sie schmecken süß und können durch ihren hohen Anteil an Vitamin B6 Erschöpfungszuständen oder auch PMS entgegenwirken. Das gelbe Obst ist dank der enthaltenen Nährstoffe Kalium und Tryptophan gut für die Stimmung. Bananen sollen dabei helfen, die Reizschwelle zu senken. Man berichtet auch von einem mindernden Effekt bei Depressionen und Schlaflosigkeit.
Auch Aprikosen unterstützen einen gesunden Lebensstil voller Glück und Zufriedenheit! Die orangefarbenen Früchte enthalten reichlich Tryptophan und helfen so dabei, die Serotonin-Produktion im Körper anzukurbeln. Auf diese Weise helfen Aprikosen dabei, Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche und Gereiztheit zu verringern.
Gemüse
Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört natürlich immer auch Gemüse!
Als Happyfood eignen sich besonders Zwiebeln, rote Beete, Avocados und Süßkartoffeln
Zwiebeln wirken antibiotisch, können das Risiko verhindern, an Magen-Darm-Krebs zu erkranken und sollen zudem vor depressiver Stimmung schützen.
Bereits eine Handvoll roter Beete pro Tag liefert 30 Prozent des benötigten Bedarfs an Folsäure. Ein Folsäuremangel kann wiederum zu Müdigkeit, Schlaflosigkeit und schlechter Stimmung führen. Die rötliche Färbung bekommt das Gemüse durch das enthaltene Betanin. Dieser natürliche Farbstoff hilft dem Gehirn, Serotonin zu produzieren.
Den Serotonin-Spiegel können auch Avocados erhöhen. Dies geschieht durch die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren, Tryptophan, B-Vitamine und Folsäure.
Süßkartoffeln sind ein gesundes, basisches und nährstoffreiches Lebensmittel. Voller Eisen und Vitamin B6, können Süßkartoffeln Stimmungstiefs, Trübsinn und auch Heißhunger bekämpfen, da sie den Blutzuckerspiegel konstant halten.
Fisch
Wer Fisch mag, sollte besonders auf Makrele, Lachs oder Thunfisch setzen. Im Fischfleisch ist ein hoher Anteil an Omega-3-Fettsäuren enthalten. Dadurch verbessern sie die Wirkung der Glückshormone Serotonin und Dopamin. Zudem enthalten viele Fischarten viel Vitamin D (auch: Sonnenvitamin). Gut zu wissen: Dieses Vitamin bestimmt die Ausschüttung von Serotonin im Gehirn. Ein Mangel kann zu schlechter Laune oder in manchen Fällen sogar zu Depressionen führen.
Dunkle Schokolade
Schokolade macht glücklich! Neben vielen Mikronährstoffen rund um Magnesium, Kalzium und Eisen enthält dunkle Schokolade den Hirnbotenstoff Phenylethylamin. Er wirkt wie ein Stimmungsaufheller und sorgt für gute Laune. Besonders glücklich soll Schokolade mit einem Kakao-Anteil von mindestens 70 Prozent machen.
Unser Tipp: Schokolade lässt sich nicht nur gut essen, sondern auch trinken!
Hier haben wir ein tolles Soulfood-Rezept für eine vegane heiße Schokolade ohne Zucker:
Geben Sie 200 ml pflanzliche Milch, 1 bis 2 EL rohes Kakaopulver, 1 bis 2 Datteln sowie optional etwas Vanille, Zimt und/oder Kardamom in einen Mixer und mischen Sie alle Zutaten ordentlich durch. Erwärmen Sie die Flüssigkeit, z. B. in einem Topf, auf maximal 42 Grad, um die Inhaltsstoffe nicht zur zerstören und die Rohkostqualität genießen zu können. Und nun: Lassen Sie es sich schmecken!
Wir wünschen viel Spaß beim "sich glücklich Essen"!